Willkommen bei der Heimatbühne Kiefersfelden!
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Chronik


Die über sechzigjährige Geschichte der Heimatbühne Kiefersfelden beginnt eigentlich im Jahr 1950.


Gleichgesinnte um Konrad Estermann übten damals das Theaterstück „Der lachende Erbe“ ein und traten erstmals als „Heimatbühne Kiefersfelden“ vor ein Publikum. Diese „Heimatbühnler“ hatten meist schon Bühnenerfahrung durch die Ritterspiele Kiefersfelden, die Aufführungen des Trachtenvereines „Grenzlandler“, der Pfarrjugend sowie Darbietungen von Einaktern (Sketchen) im ehemaligen Cafe Ingerl am Buchberg.


Die Theaterproben fanden damals im Gasthaus „Hausmeisterei“ (ehemalige Kantine des Marmorwerkes) statt. Aufgeführt wurden die Theaterstücke im Saal vom Bergwirt Kiefersfelden. Dazu musste im Nebenzimmer das Podium und die Bühne aufgebaut werden.


Wie aus der umfangreichen Chronik der Heimatbühne ersichtlich, wurde damals nicht nur beim Bergwirt regelmäßig gespielt, sondern auch auswärts. Es fanden Gastspiele in Achenmühle, Schloßberg, Großkarolienenfeld und Feilnbach statt.


Weihnachten 1956 wurde „Das Schönauer Krippenspiel“ aufgeführt. Der Reinerlös einer Sondervorstellung wurde der Kirche Heilig Kreuz für das elektrische Geläut zur Verfügung gestellt. Herr Pfarrer Krempelsetzer lobte das gelungene Krippenspiel und dankte der Heimatbühne für die Spende.


Wegen des lebhaften Fremdenverkehrs in Kiefersfelden 1957 angeregt, dass die Heimatbühne die Vorstellungen in die Sommermonate verlegt. In der Sommersaison waren beim Bergwirt jedoch Saal und Nebenräume durch Gäste beim Abendessen bzw. Begrüßungs- und Heimatabende belegt. Für die Heimatbühne musste eine andere Spielstätte gefunden werden. Mit Einwilligung der Mesnerwirtin konnte die Heimatbühne im Kinosaal beim Mesnerwirt (heute Kindergarten St. Martin) spielen. Für die Proben stand das Nebenzimmer zur Verfügung. Die Kulissen konnten im Stallgebäude verwahrt werden.


Die Vorstellungen im Mesner-Kinosaal wurden von Einheimischen und Sommergästen sehr gut angenommen. Im Vorverkauf waren die Eintrittskarten oft schon Tage vor den Aufführungen vergriffen. Die sehr positive Zeit beim Mesnerwirt endet für die Heimatbühne im Jahr 1965. Wegen anderer Kino-Konkurrenzen war das Kino beim Mesnerwirt unrentabel. Der Kinosaal wurde an eine Schuhfabrik verpachtet.


Damit stand die Heimatbühne vor einem riesigen Problem. Sollte nach 15 Jahren das Aus drohen?


Der damalige Bürgermeister Franz Larcher hatte bei Versammlungen und Feiern der Heimatbühne immer die notwendige Unterstützung der Gemeinde zugesichert. Franz Larcher stand zu seinem Versprechen und sorgte dafür, dass die Heimatbühne ab 1965 in der Schulturnhalle spielen konnte. Für Kulissen und Requisiten wurde ein kleiner Kellerraum zur Verfügung gestellt. Neben dem allgemeinen Schulbetrieb mußten sich schon damals Sportvereine, Musikkapelle, Heimatbühne und andere Gruppen freie Zeiten anhand eines Belegungsplanes teilen. Mit den Vorstellungen in der Schulturnhalle begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Heimatbühne Kiefersfelden.


Auf Initiative von Conny Schrott wurde 1994 die Theaterkindergruppe „Kieferer Wichtl“ gegründet. Seither gibt es mit Unterstüzung der Heimatbühne und den Ritterschauspielen Kiefersfelden eine sehr erfolgreiche Nachwuchsarbeit, aus der auch im Jahr 2000 die Gruppe „ Heimatbühne-Jugend“ entstand. Diese Gruppe ist mit viel Erfolg als „Nachwuchstheater“ aktiv.


Neben dem Theaterspielen existiert ein reges Vereinsleben. Regelmäßige Versammlungen und Feiern finden statt. Dazu gehören auch Ehrungen zu „runden Mitwirkungszeiten“, Aufnahme in den Verein bzw. Übertritt des Nachwuchses von den „Kieferer Wichtel“ in die Heimatbühne Kiefersfelden. Die Mitwirkungszeiten bei den Ehrungen reichen von fünf bis über sechzig Jahre.


Besonders werden in der Chronik die Vereinsjubiläen beschrieben. Das zehnjährige Bestehen der Heimatbühne wurde mit einer Jubiläumsvorstellung gefeiert. Zur Aufführung gelangte das vom damaligen Spielleiter Erhard Grill verfasste Lustspiel „Die Gmoaratssitzung von Haschbing“. In diesem Jubiläumsjahr kamen gleich drei verschiedene Stücke zur Aufführung.


Schon im Jahr 1970 war die Heimatbühne mit dem Stück „Bis die Uhr zwölfe schlägt“ Preisträger im Laienspielwettbewerb des Bayerischen Landesvereines für Heimatpflege und des Bayerischen Rundfunkes.


Als Anlass der folgenden Jubiläumsjahre schenkte sich die Heimatbühne nach Möglichkeit selbst und auch dem treuen Publikum besondere Theaterstücke mit neuen Bühnenbildern und Bühnentechnik.


Um altes Brauchtum zu pflegen, war die Heimatbühne 1969 erstmals am Nikolaustag unterwegs, um als St. Nikolaus und Knecht Ruprecht die Kieferer Familien zu besuchen. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten. Jedes Jahr kommt am 5. Dezember zu ca. 100 Familien der Nikolaus.


Seit der Gründung hat die Heimatbühne viele Stücke auf die Bühne gebracht. Vieles hat sich ereignet, einiges hat sich verändert, doch die ganze Chronik zu veröffentlichen würde hier zu weit führen. Mit viel Freude erinnern wir uns alle der Höhepunkte unserer Entstehungsgeschichte. Nachdenklich betrachten wir die tragischen Ereignisse, die das Leben uns wie Anderen aufgetischt hat. Und wir sind stolz darauf, dass der Verein es über sechzig Jahre lang geschafft hat, sich zu erhalten.


Die Heimatbühne Kiefersfelden ist Mitglied beim Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. und seit 2014 selbst eingetragener Verein. Damals wie heute wurden und werden immer wieder Theaterer auf Lehrgänge geschickt, um neue Techniken zu erlernen, z.B. Regie, Schminken, Bühnenmalerei, Pyrotechnik, Sprache, Dramatik, Pantomime, Souffleurtätigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Vereinssteuerrecht und vieles mehr. Wir sind auch in der Lage, selbst Kurse des Verbandes ausrichten zu können und freuen uns, dabei wieder Gleichgesinnte aus der Theaterwelt bei uns begrüßen zu dürfen.